Wald tut gut

Schon Hippokrates wusste 400v.Chr., dass die Selbstheilungskräfte durch den Aufenthalt in der Natur gestärkt werden.

Für Hildegard von Bingen war klar, dass Gesundheit immer eine seelisch-geistige und eine körperliche Dimension hat. Aktuelle Erkenntnisse der Resilienzforschung, also der Suche nach dem, was Menschen trotz Krisen seelisch stark und widerstandsfähig macht, ähneln dem, was Hildegard mit Grünkraft (Viriditas) beschreibt. Diese grundsätzliche Kraft kann durch Aufenthalt und Bewegung in der Natur bewahrt oder gefördert werden, durch zu viel Anspannung geschwächt.

Insbesondere Studien des japanischen Wissenschaftlers Dr. Qing Li, wichtigster Experte der Waldmedizin, belegten, dass durch Waldaufenthalte die Stresshormone Cortisol und Adrenalin nachhaltig gesenkt wurden. Zudem wurde der Vagus, der Ruhe-Nerv, der für unsere körperliche Regeneration verantwortlich ist, deutlich aktiviert. Ist er aktiv, sinken der Puls und der Blutdruck. Durch die ruhige Atmosphäre entspannen sich die Muskeln.

Ebenso zeigten seine Studien, dass die Botenstoffe der Bäume, die Terpene, das Immunsystem stärken, da sie die Aktivität und Anzahl von Killerzellen im Blut erhöhen. Diese natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) sind eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen und damit Teil des Immunsystems. Natürliche Killerzellen können beispielsweise Zellen, die mit einem Virus infiziert sind oder Tumorzellen, erkennen und abtöten. Das tun sie mit Hilfe von Anti-Krebs-Proteinen. Menschen mit hoher NK-Aktivität erkranken seltener an Krankheiten wie Krebs.

Ebenso ist bewiesen, dass sich die Schlafqualität verbessert und die Konzentrationsfähigkeit erhöht wie auch das positive Denken fördert. Somit wurde bestätigt, was auch schon Aristoteles wusste: Durch den Wald zu gehen reinigt unseren Geist und hilft uns beim Denken.